Über einen gelungenen Auftakt ins Acht-Nationen-Sommerturnier in Houten/Niederlande konnten sich am Sonntag die deutschen U16-Teams freuen. Die DHB-Mädchen bezwangen Spanien mit 4:0 (3:0), die Jungen kamen gegen England gar zu einem 8:1 (4:0). Am Montag wartet Gastgeber Niederlande als zweiter Gruppengegner auf beide DHB-Teams.
Druckvoll und hochkonzentriert begannen die WU16-Schützlinge von Bundestrainer Jan Henseler. Der gute Start schlug sich wie erhofft auch schnell im Ergebnis nieder. Josephine Stahl und Kapitänin Ella Förtsch per Ecke sorgten für ein 2:0 nach sechs Spielminuten. Ab dem zweiten Viertel wussten sich die technisch versierten Spanierinnen etwas besser zu behaupten und schafften es auch, die deutsche Mannschaft defensiv vor Aufgaben zu stellen.
Bis zum Spielende hatte sich Spanien sogar ein Eckenplus von 7:5 herausgearbeitet. In der Effektivität war Deutschland mit 2:0 Treffern deutlich stärker. Noch vor der Pause erhöhte Lily Ekine aus der Standardsituation heraus zum 3:0-Halbzeitstand. Im letzten Viertel stellte dann Maxima Walter den 4:0-Endstand her.
„Gegen eine uns vorher kaum bekannte, aber wirklich gute spanische Mannschaft sind wir sehr konzentriert ins Spiel gegangen und haben uns mit einem schnellen 2:0 auch belohnt. Ab dem zweiten Viertel war Spanien besser im Spiel und hat uns durch einige geschickte Ballmitnahmen im Offensivspiel vor manch große Aufgabe gestellt. Bei den sieben spanischen Ecken haben wir nichts zugelassen. Insgesamt war es ein anstrengendes, intensives Spiel“, sagte Jan Henseler zum geglückten Auftakt, der den DHB-Mädchen den Druck vor dem Aufeinandertreffen mit den Holländerinnen nimmt.
Mit Siegen über Gastgeber Niederlande haben beide deutschen U16-Mannschaften am Montag vorzeitig das Halbfinale beim Acht-Nationen-Sommerturnier in Houten erreicht. Die DHB-Mädchen schlugen die Holländerinnen mit 6:2, anschließend gewannen auch die deutschen Jungen mit 2:1.
Was am Ende so triumphal aus deutscher Sicht auf der Anzeigetafel stand, begann keinesfalls so gut für die WU16 von Bundestrainer Jan Henseler. Der sah seine Schützlinge im ersten Viertel (17,5 Minuten, ohne Zeitstopps bei Ecken) noch nicht gut im Spiel und viel am Hinterherlaufen. Kurz vor der ersten Pause kassierte man auch nicht unverdient das 0:1. Der deutsche Coach wurde in der Viertelbesprechung nach eigener Aussage „fordernder und emotionaler als sonst üblich“. Die Wirkung blieb nicht aus. Seine Truppe zeigte Kampfgeist und Mentalität, arbeitete sich ins Spiel zurück und kam durch Kapitänin Ella Förtsch nach toller Einzelleistung zum Ausgleich. Mit 1:1 ging es in die Halbzeit.
Nach Wiederbeginn überraschten die deutschen Mädchen nicht nur den Gegner, sondern auch ihren Trainer. „Wir haben losgelegt wie die Feuerwehr, in kurzer Zeit drei Treffer erzielt und die Holländerinnen dominiert, wie ich es selten gesehen habe. Das war richtig gut“, so Henseler später. Josephine Stahl, Ella Förtsch und Valerie Pudlo schraubten mit verwandelten Ecken (2) und Siebenmeter das Resultat schnell auf 4:1. Den holländischen Anschlusstreffer beantworteten Katharina Seifert und Förtsch mit ihrem dritten Tagestreffer zum 6:2-Endstand.
„Mit dem 4:1 im Rücken haben wir das gut zu Ende gespielt. Wir haben alles, was Holland versucht hat, clever beantwortet und letztlich einen beeindruckenden Sieg gefeiert“, freute sich Jan Henseler, der mit seiner Mannschaft „am Ruhetag was Schönes zum Genießen machen“ und dann gegen Irland am Mittwoch (13.30 Uhr) mit dem dritten Sieg als Gruppenerster in Halbfinale gehen will.
Auch im dritten Gruppenspiel blieben die deutschen U16-Mädchen souverän: Mit einem ungefährdeten 2:0-Erfolg über Irland sicherte sich das Team von Bundestrainer Jan Henseler den makellosen Gruppensieg beim Acht-Nationen-Turnier in Houten. Damit steht fest: Im Halbfinale am Freitag (14 Uhr) trifft die DHB-Auswahl auf England.
Gegen Irland dominierten die deutschen Spielerinnen über weite Strecken das Geschehen – sichtbar unter anderem an einem beeindruckenden Eckenverhältnis von 18:1. Dass daraus lediglich ein Treffer resultierte, lag nach Einschätzung des Trainers vor allem an der taktischen Herangehensweise:
„Wir haben da heute viel ausprobiert. Das ging dann zulasten von Qualität und Ausbeute“, erklärte Henseler.
Bereits in der vierten Minute hatte Katharina Seifert für die frühe Führung gesorgt. Doch trotz zahlreicher Kreiseintritte und klarer Ballkontrolle fehlte im letzten Drittel oft die Präzision:
„Das war sehr zäh, weil bei uns der letzte Pass und die letzte Konsequenz bei unseren zahlreichen Kreiseintritten fehlte, um mehr herauszuholen“, so Henseler weiter.
In der 44. Minute erhöhte schließlich Josephine Stahl auf 2:0 – der Endstand in einer Partie, die Deutschland jederzeit im Griff hatte. Der Bundestrainer sprach am Ende von einem „souveränen, nie gefährdeten 2:0-Sieg“ gegen einen Gegner, der sich weitgehend auf die Defensive konzentrierte.
Mit drei Siegen in drei Spielen und nur zwei Gegentoren geht die WU16 als verdienter Gruppensieger ins Halbfinale – mit einer selbstbewussten Mannschaft und einer Kapitänin, die weiterhin durch Leistung und Führungsstärke überzeugt.
Fotos: Pica4You